Genau wie ein Neubau kann auch die energetische Sanierung zu einem umfassenden komplexen Vorhaben werden. Damit alles reibungslos verläuft und z. B. keine Förderung verpasst wird, ist eine gut durchdachte und umsichtige Planung und Abstimmung mit ausreichend Vorlaufzeit erforderlich. Und zwar unabhängig davon, ob man das Objekt bereits besitzt oder den Erwerb plant. Unsere Checkliste kann dabei helfen, Maßnahmen auszuwählen und zu priorisieren, um so einen ersten Überblick über Kosten und geeignete Finanzierungslösungen zu erhalten.

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Check #1: Energetisch sanieren: Maßnahmen & Einsparpotenziale

Wie viel spart man mit welchen Maßnahmen? Der Austausch der alten Verbrenner-Heizungsanlage durch eine effiziente Wärmepumpe trägt das größte Einsparpotenzial – sowohl was den Energieverbrauch als auch die Betriebskosten angeht. Durchschnittlich sparen Hauseigentümerinnen und -eigentümer hier um die 35 Prozent an Energie ein. Ebenso attraktiv erscheint die Fassadendämmung, mit der sich eine Einsparung von bis zu 25 Prozent erzielen lässt. Ähnliche Werte liefern die Dachdämmung und der Austausch alter Fenster und Türen mit bis zu 20 Prozent Energieeinsparung.

Einsparpotenziale und Kosten je Maßnahme im Überblick

Maßnahme

Sanierungskosten in Euro1

Einsparpotentiale2

Umrüstung auf Wärmepumpe plus Optimierung

ca. 25.000

35 %

Fassadendämmung

ca. 50.000

25 %

Dachdämmung

ca. 35.000

20 %

Austausch Fenster / Türen

ca. 20.000

20 %

Solarthermie

ca. 14.000

15 %

Dämmung Kellerdecke

ca. 10.000

5 %

Photovoltaik

ca. 20.000

 

Austausch der Elektrik

ca. 10.000

 

Neuer Außenputz

ca. 9.000

 

1 Alle Angaben beziehen sich auf ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Die genannten Preise sind lediglich Durchschnittspreise und können regional und von Haus zu Haus stark variieren. Quellen: Prohyp GmbH, Deutsche Bausparkasse Badenia AG.

2 Das durchschnittliche Sparpotenzial kann je nach Ausführung der einzelnen Maßnahme und des Nutzungsverhaltens abweichen. Quellen: KfW, BAFA, Verbraucherzentrale Bundesverband, Fachverband Gebäude-Klima e. V. und Bundesverband der Deutschen Heizindustrie. Die Übersicht dient der ersten Orientierung. Die DVAG übernimmt keine Garantie oder Haftung auf Vollständigkeit und Richtigkeit.

Stand: Dezember 2023

Aktuelle Fördermittel und Zuschüsse im Überblick

  • KfW-Kredite (261): Staatlich gefördertes Darlehen zu günstigen Zinsen (unterhalb des Marktzinses). Zu beachten sind Anforderungen an Mindestwerte (Energieverbrauch der gesamten Immobilie), die durch die Modernisierung erreicht werden müssen.
  • BAFA-Zuschüsse für Einzelmaßnahmen: Mindestinvestition pro Maßnahme (2.000 Euro), maximale Förderung beträgt bis zu 40 % der förderfähigen Kosten bzw. 60.000 Euro pro Wohneinheit.
  • Regionale Förderungen der Bundesländer, die häufig einkommensabhängig vergeben werden.
  • Lokale Förderungen von Kommunen, Kreisen oder Energieversorgern können sich ebenfalls lohnen.

Hinweis: Es können jederzeit Änderungen an den Förderprogram­men vorgenommen werden, die zu Anpassungen führen.

Modernisierungsdarlehen, Bau- und Anschlussfinanzierung, Bausparvertrag ggf. mit staatlicher Förderung (Arbeitgebersparzulage, Wohnungsbauprämie). Für die Finanzierung der energetischen Sanierung gibt es mehrere Optionen, die unter anderem davon abhängen, wie alt die Immobilie ist bzw. welcher Sanierungsbedarf besteht. Im Fokus stehen hier zwar ältere, unsanierte Immobilien, aber auch für neuere Objekte kann sich eine frühzeitige energetische Sanierung gezielter Einzelmaßnahmen langfristig finanziell auszahlen oder sich schon heute die Vorsorge für künftige Sanierungsvorhaben lohnen. 

Check #2 Energetisch sanieren: Kosten

Mit Hilfe der Übersicht lassen sich auch schnell die ungefähren Kosten für ausgewählte Maßnahmen aufsummieren. Andersherum gedacht, kann man die Zahlen nutzen, um herauszufinden, wie viel Sanierung mit dem persönlichen Budget überhaupt machbar ist – oder an welcher Stelle bzw. in welcher Höhe eine Finanzierung nötig wird. Es empfiehlt sich, früh eine Energieberatung zu nutzen und einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen zu lassen, siehe auch Check #3.

Je nach eigenem Ziel und Budget empfiehlt es sich darüber nachzudenken den iSFP in Etappen umzusetzen. Denn: Es müssen nicht immer unbedingt alle Maßnahmen auf einmal umgesetzt werden, um z. B. einen bestimmten Effizienzhaus-Standard zu erreichen. Möglich sind grundsätzlich auch Einzelmaßnahmen, die einzeln gefördert, nach und nach erfolgen können. Eine ideale Reihenfolge ist meist, erst Dach und Fassade zu dämmen und dann die Heizung zu erneuern. Da die vorgenommene Dämmung den Energiebedarf von Gebäuden beeinflusst, kann erst dann das Volumen der Heizung optimal darauf eingestellt werden.3

Für alle, die sich nicht sicher sind, wie realistisch ihr Traum von den eigenen vier Wänden aktuell ist, hier ein paar interessante Zahlen: So sind die Hauspreise so stark gesunken wie seit 23 Jahren nicht mehr4 und Wohneigentum kostet 8,4 Prozent5  weniger als im Vorjahr. Es kann sich also gerade jetzt lohnen, über einen Immobilienerwerb nachzudenken und Maßnahmen für die energetische Sanierung von Anfang an mit einzuplanen. Oder alternativ mit einem Bausparvertrag für künftige Sanierungen vorzusorgen.

3 geo.de, „Energetische Sanierung: Tipps für die richtige Reihenfolge“, 31.05.2023

4 merkur.de, „Immobilienpreise brechen ein: Stärkster Rückgang seit der Jahrtausendwende“, 27.06.2023

5 spiegel.de, „Immobilienpreise sinken 2023 um 8,4 Prozent“, 23.03.2024

Check #3 Energetisch sanieren: Finanzierung & Fördermittel

Spätestens, wenn es um staatliche Fördermittel von der KfW oder der BAFA geht, lohnt es sich, eine Energieberatung hinzuzuziehen. Vermögensberater/-innen können über Kosten und Fördermöglichkeiten detailliert aufklären, Energieberaterinnen und -berater erstellen einen Sanierungsfahrplan. Energie-Effizienz-Experten finden Sie hier.

Der Sanierungsfahrplan (iSFP)

Der individuelle Sanierungsfahrplan unterstützt dabei, die energetische Sanierung Schritt für Schritt zu planen. Er wird im Rahmen einer Energieeffizienzberatung erstellt und enthält ausgehend vom IST-Zustand empfohlene Maßnahmenpakete. So erhält man einen lang­fristigen und detaillierten Über­blick über mögliche Sanierungs­maßnahmen und deren Einspar­potenziale. Die Energieeffizienzberatung selbst wird mit bis zu 80 Prozent bezuschusst. Hinzu kommt ein 5 Prozent iSFP-Förderbonus je umgesetzter Einzelmaßnahme.

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