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Wie hoch wird meine Rente sein?

2030 wird das Rentenniveau nur noch knapp über dem gesetzlich festgeschriebenen Mindestsatz liegen und danach weiter sinken. Private Vorsorge ist daher ein Muss!

Die gute Nachricht vorweg: Niemals zuvor ging es dem Großteil der Rentner besser als heute. In Deutschland wie auch in den meisten anderen Industrienationen haben die Senioren in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich stärker vom wirtschaftlichen Aufstieg profitiert als die jüngeren Altersgruppen. „Die Armutsrisiken sind von Alt zu Jung gewandert”, stellt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nun zur Ungleichheit im Alter fest. Hierzulande sind Kinder fünfmal häufiger auf die staatliche Grundsicherung angewiesen als die über 65-Jährigen.

Doch das goldene Rentnerzeitalter neigt sich dem Ende zu. Galt bisher, dass jede Generation im Alter besser dastand als ihre Eltern, wird sich der Trend bald umkehren. Denn unter den künftigen Ruheständlern gibt es viele, die schlecht für das Alter abgesichert sind. Nach einer jüngst veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung wird 2036 jeder fünfte Neurentner von Altersarmut bedroht sein. Als Ursache sehen die Studien-Autoren zwei Gründe: die Zunahme von Unterbrechungen im Arbeitsleben ohne Beitrag zur Rentenversicherung und unsichere Arbeitsverhältnisse im Niedriglohnsektor.  

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge: „Die gesetzliche Rente bleibt zwar die tragende Säule der Altersvorsorge. Aber erst die private Vorsorge sichert den Menschen ihren gewohnten Lebensstandard.”

Die Schere öffnet sich

Deshalb droht auch in Deutschland die Schere bei den Alterseinkünften in den nächsten Jahren weiter auseinanderzugehen. Und die ärmeren Senioren haben nicht nur Geldsorgen, sondern sind auch häufiger pflegebedürftig als ihre wohlhabenderen Altersgenossen, so die OECD-Forscher. Für die nach 1960 geborenen Generationen werde die Zeit des Ruhestands anders aussehen als für die heutigen Senioren. Gerade jungen Menschen in Deutschland drohen später deutliche Einbußen. Daher muss vor allem die jüngere Generation zusätzlich zur gesetzlichen Rente an eine private Altersvorsorge denken, um ihren Lebensstandard im Alter zu sichern.

Rentenexperte Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen (Universität Freiburg) geht davon aus, dass zur Sicherung des Lebensstandards im Alter 60 Prozent des letzten Bruttoeinkommens erforderlich sind. Die heute 20- bis 34-Jährigen kommen laut Prognosen im Ruhestand ohne Zusatzvorsorge im Schnitt auf eine monatliche Rente 981 Euro und damit auf nur 38,6 Prozent. Da sie besonders negativ von vergangenen Rentenreformen betroffen sind, brauchen die jungen Arbeitnehmer künftig etwa 800 Euro im Monat zusätzlich. Heute 35- bis 49-Jährige könnten bundesweit mit 1.048 Euro monatlich rechnen (43,2 Prozent).

Quelle: Rentenversicherungsbericht 2015/ DRV 2016

Keine Angst vor der Rente

Wie weit das Rentenniveau in Zukunft tatsächlich sinkt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Unter anderem spielen die Arbeitsmarktlage und die Entwicklung der Demografie eine entscheidende Rolle. Doch eins ist sicher: Das derzeitige Niveau wird nicht zu halten sein. Die Renten schmelzen bis 2030 wohl auf magere 43 Prozent zusammen.

„Deswegen ist es entscheidend, die Möglichkeiten vor allem der privaten Vorsorge zu nutzen”, sagt Bernd Raffelhüschen. Er bricht eine Lanze für die staatlich geförderte Riester-Rente, die sich seiner Meinung nach bewährt hat. Denn zusammen mit der betrieblichen Altersversorgung sei es möglich, die drohenden Rentenlücken zu schließen. Diese zusätzliche Absicherungsebene mit Riester-Rente, betrieblicher Altersversorgung und privaten Rentenversicherungen nutzen bereits heute 19,6 Millionen Menschen. Mit ihren daraus entstehenden Rentenansprüchen können sie so ihren Lebensstandard im Alter tatsächlich sichern.

Hinzu kommt das Privatvermögen, wie zum Beispiel Immobilienbesitz oder das Wertpapierdepot. Damit erreichen diese zukünftigen Rentner sogar knapp 83 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens. „Das ist das Sahnehäubchen obendrauf. Die gesetzliche Rente bleibt zwar über das Jahr 2030 die tragende Säule der Altersvorsorge, aber erst die private Vorsorge sichert den gewohnten Lebensstandard auch im Alter”, erklärt der Professor. Wer sich nun selbst die entscheidende Frage stellt „Wie groß ist eigentlich meine Rentenlücke, und wie schließe ich sie am sinnvollsten?”, dem helfen wir gerne weiter.

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