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Robo-Advisors

Die Digitalisierung macht auch vor der Finanzberatung nicht halt. Doch die Aufgaben menschlicher Experten lassen sich nicht einfach automatisieren – trotz aller Erleichterungen.

Wer sich regelmäßig mit dem Thema Finanzberatung beschäftigt, stößt derzeit immer wieder auf den Begriff Robo-Advisor. Die Bezeichnung setzt sich aus den beiden englischen Wörtern Robot (Roboter) und Advisor (Berater) zusammen. Sie steht für eine automatisierte Anlageberatung, die Sparern neben der herkömmlichen persönlichen Beratung zur Verfügung steht.

Erstmals aufgetaucht ist diese digitale Form der Vermögensberatung bereits im Jahr 2010 in den USA. In Deutschland gibt es laut einer Studie momentan etwa 30 Anbieter am Markt, die Nutzerzahlen steigen mit der zunehmenden Bekanntheit des Konzepts an.

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Anlage per Knopfdruck

Oftmals werden Robo-Advisors eingesetzt, um anhand festgelegter Regeln ein Anlageportfolio zu prüfen und dann immer wieder durch Algorithmen automatisch neu zu strukturieren. Da die persönliche Risikoeinstellung und weitere Kundenmerkmale im Beratungsgeschäft ohnehin abgefragt werden müssen, können diese Angaben auch zu standardisierten Empfehlungen für ein Robo-Investment führen.

Für den Kunden läuft die Anmeldung bei einer Online-Vermögensverwaltung einfach ab. Er legt eine bestimmte Anlagesumme fest und nennt neben seiner Risikoneigung weitere Details wie sein Alter, die mögliche Anlagedauer oder die gewünschte Rendite. Das alles passiert online. Mit diesen Daten ermittelt der Robo-Advisor dann einen Anlagevorschlag. Dieser kann neben klassischen Vehikeln der Geldanlage wie Aktien, Fonds oder Anleihen auch Investments in Immobilien oder Rohstoffe enthalten. Nachdem die Entscheidung gefallen ist, soll ein Robo-Advisor die Überwachung der Geldanlage meistens übernehmen.

Da diese automatisierte Empfehlung stets in bestimmten Produkten mündet, fühlt sich das für eher entscheidungsschwache Kunden sicher im ersten Moment vorteilhaft an. Doch sollten sich Anleger auf die Qualität von ausschließlich auf Algorithmen basierenden Vorschlägen in der Geldanlage wirklich verlassen? Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte dazu kürzlich in einem Positionspapier klarere gesetzliche Regelungen und zudem eine strengere Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

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Keine Beratung bei digitaler Vermögensverwaltung

Der Einsatz eines Robo-Advisors gilt nicht als Beratung, sondern
als standardisierte Geldanlage. „Das Ansinnen der meisten Anbieter ist der
Produktverkauf. Dazu werden Verbrauchern Standardlösungen von häufig
zweifelhafter Qualität angeboten“, heißt es vonseiten der Verbraucherzentralen.
Doch eine digitale Finanzberatung mache immerhin eine bessere Regulierung des
Beratungsprozesses als Ganzes möglich. Zwar sei auch eine vollwertige und qualitativ
gute Beratung künftig sicherlich möglich, dafür benötige es jedoch eine
entsprechend starke Weiterentwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
„Vor allem braucht der Markt aber unabhängige Anbieter, die neue Technologien
nicht nur zum Produktverkauf nutzen wollen“, lautet die weitere Einschätzung
des Bundesverbandes.

Unverzichtbare Kompetenzen

Langfristig ist eine enge soziale Bindung zwischen Beratern und Kunden also weiter unverzichtbar. Denn gerade die persönliche Erfahrung und die sozialen Kompetenzen eines Beraters lassen sich nicht automatisieren. Ein Finanzberater kann neben seinem fachlichen Wissen Orientierung bieten und gilt vielen Menschen als ein zuverlässiger und vertrauensvoller Ansprechpartner in ihren finanziellen Angelegenheiten. Und gerade in einem möglichen Krisenfall, zum Beispiel bei starken Kursverlusten an der Börse, sind Robo-Advisors gewiss kein guter Ersatz für menschliche Eigenschaften wie Intelligenz, Vernunft und Vertrauen.

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