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Früher in Rente – aber bitte ohne Finanzlücke

Wie der frühere Ausstieg ohne finanzielle Einbußen gelingt, hängt wesentlich von einer guten Beratung und einer cleveren Finanzstrategie ab.

Das ist die bittere Wahrheit: Bei regulärem Renteneintritt mit 67 bekommt man rund die Hälfte vom letzen Netto. Doch wie sieht dann erst die Berechnung für einen früheren Renteneintritt aus?

Das fragen sich sehr viele Menschen, die einige Jahre vorher aufhören wollen, weil ihnen die Anforderungen im Beruf zu viel werden oder sie einfach früher das Leben in vollen Zügen genießen möchten. Was gilt es zu beachten und wie stellt man die Alterseinkünfte auf solide Füße? Und wie sieht es aus, wenn das Eintrittsalter weiter angehoben wird?  

„Die grobe Renten-Formel lautet:

Rechnen Sie von der Hälfte Ihres Netto-Einkommens nochmal Steuern, Krankenkasse, Pflegeversicherung und Inflation runter. Und nun ziehen Sie von jedem Jahr, das Sie früher in Rente gehen wollen, 3,6 Prozent ab – dann wissen Sie, dass Ihre Rente nicht für die Sicherung des Lebensstandards reichen wird“, sagt Deutschlands bekanntester Renten-Experte Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen.

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Was viele Menschen bei ihrem Traum vom vorzeitigen Ruhestand nicht bedenken: Es fehlen zum Aufbau der vollen Rentenanwartschaften die Gehälter all der Jahre, in denen nicht mehr gearbeitet wird. Somit hätte man also per se eine niedrigere Einstiegsrente als auf der jährlichen Renteninformation ausgewiesen wird. 

Außer: Sie haben 45 Jahre Arbeitsjahre inklusive aller anrechenbaren Ausfallzeiten voll. Angerechnet werden beispielsweise: Wehrpflicht, Ausbildung, Kindererziehung und Arbeitslosigkeit – aber diese nur, wenn sie nicht in die letzten zwei Jahren vor Rentenbeginn fällt.

Aktuellen Rentenstand prüfen lassen

Wer genauer wissen möchte, wo er steht, vereinbart am besten zuerst einen Termin bei der Deutschen Rentenversicherung in seiner Stadt und danach einen Termin mit einem Vermögensberater in seiner Umgebung.

Der Sachbearbeiter bei der Rentenversicherung rechnet Ihnen verschiedene Szenarien aus. Beispielsweise wie Ihre Rente aussieht, wenn Sie die Möglichkeit der Altersteilzeit in Betracht ziehen - sofern sie von Ihrem Unternehmen angeboten wird.

Oder man rät Ihnen beim Ortstermin vielleicht, Ihr Erspartes in die Rentenversicherung einzuzahlen, damit Sie ohne oder mit geringeren Abschlägen den vorzeitigen Ruhestand genießen können. Das wäre natürlich eine Möglichkeit, aber dann eine ohne die schönen Reisen oder die Anschaffung einer kleinen Altersimmobilie, für die Sie ursprünglich z.B. in eine Lebensversicherung eingezahlt haben. 

Eine maßgeschneiderte Rentenstrategie sieht anders aus:

Der Vermögensberater oder die Vermögensberaterin dagegen betrachtet Ihre aktuelle und künftige finanzielle Situation umfassender. Er sucht und findet mit Ihnen zusammen zuerst finanzielle Lücken und dann pfiffige Lösungen, die genau zu Ihrer aktuellen Lebenssituation passen und Sie nicht überfordern. 

Fazit: Nicht ohne Plan B

Selbst wenn Sie mitten im (Berufs-)Leben stehen, Ihren Job lieben und die feste Absicht haben, bis zum letzten möglichen Tag zu arbeiten, sollten Sie das Thema zusätliche private Altersvorsorge sehr ernst nehmen. Es kommt manchmal anders als gewünscht – und wer dann bereits einen „Finanzplan B” in der Tasche hat, kann sich die Freiheit nehmen, einige Monate oder Jahre früher seinen Kollegen „Lebt wohl“ zu sagen.

„Im gesetzlichen Rentensystem werden immer weniger Beitragszahler für immer mehr Rentner aufkommen. Deshalb müssen jüngere Erwerbstätige damit rechnen, dass ihr Renteneintrittsalter von aktuell 67 Jahren noch weiter nach oben gesetzt wird“, so Professor Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA - Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung.

Quelle: DIVA Geldanlage-Index (DIVAX-GA), Juli 2021

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